Wer an einer Laktoseintoleranz leidet, verträgt den Milchzucker Laktose in Milch, Sahne und weiteren Milchprodukten nicht. Doch keine Sorge: Sie müssen nicht Ihr Leben lang auf Laktose verzichten. Die Menge und richtige Zusammenstellung der Mahlzeiten sind entscheidend.
Vor rund 10.000 Jahren litten noch so gut wie alle Menschen an einer Laktoseintoleranz: Auch die ersten Bauern, die in Europa Kühe züchteten, vertrugen keine Laktose. Erst als sich Viehzucht immer mehr durchsetzte und die Milchproduktion stieg, gewöhnten sich Menschen an Laktose, besonders die Einwohner Nordeuropas. In ihrem Darm entwickelte sich mehr Laktase – das Enzym, ohne das der Körper Milchzucker nicht verdauen kann [1].
Doch noch heute bekommt der Milchzucker längst nicht jedem – die Laktoseintoleranz ist die häufigste Unverträglichkeit der Welt. Lesen Sie in diesem Artikel mehr darüber, was dabei im Körper passiert und was Sie bei einer Laktoseintoleranz tun können.
Was ist Laktose?
Laktose, auch bekannt als Milchzucker, setzt sich aus den beiden Zuckermolekülen Glukose (Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker) zusammen. Laktose kommt in der Milch von Säugetieren und den daraus hergestellten Milchprodukten, wie Joghurt, Quark, Frischkäse und Käse vor. Als Säugling ist der Milchzucker die einzige Kohlenhydratquelle, die wir über die Muttermilch aufnehmen. Er hilft, die Darmflora mit aufzubauen und fördert die Calciumaufnahme für den Knochenaufbau [2, 3].
Wussten Sie schon, dass Muttermilch mehr Laktose enthält als Kuhmilch [4]?
Laktosemengen in ausgewählten Lebensmitteln
Ausgewählte Lebensmittel |
Laktosegehalt in Gramm pro 100 Gramm |
Milch |
4,8 |
Magerquark |
4,1 |
Naturjoghurt |
4,0 |
Schmelzkäse |
8,9 |
Rahmfrischkäse |
3,4 |
Käse enthält nur sehr geringe Mengen Laktose, besonders Hartkäse. Bei der Herstellung von Sorten wie Appenzeller, Emmentaler und Parmesan spalten Milchsäurebakterien die Laktose in Glukose und Galaktose.
Was passiert mit Laktose im Darm?
Die Dünndarmschleimhaut ist das Tor, durch das Nährstoffe in unseren Blutkreislauf eintreten. Allerdings können große Moleküle wie Mehrfachzucker, Proteine und Fette diese Barriere nicht passieren. Daher zerlegen Enzyme die Moleküle in ihre Bestandteile, die dann in den Blutkreislauf gelangen können: in Einfachzucker, Aminosäuren und Fettsäuren. Die Zellen der Dünndarmschleimhaut bilden das Enzym Laktase: Es spaltet Laktose in seine beiden Einzelteile Glukose und Galaktose, die ins Blut übergehen können [5].
Gut zu wissen: Ist eine laktosehaltige Mahlzeit reich an Fett oder Ballaststoffen, wird die Laktose langsam gespalten [2].
Laktoseintoleranz
Die Laktoseintoleranz gilt als die häufigste Lebensmittelunverträglichkeit. Weltweit leiden 75 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung an einer Laktoseintoleranz, andere Schätzungen gehen sogar von bis zu 90 Prozent aus. Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung geht davon aus, dass in Österreich 10 bis 15 Prozent der Menschen betroffen sind [6]. Da die Menschen in Europa seit Jahrtausenden Milch zu sich nehmen, haben sie eine höhere Toleranz gegenüber der Laktose entwickelt. In Teilen Asiens zum Beispiel vertragen viel weniger Menschen den Milchzucker [1].
Was passiert bei einer Laktoseintoleranz?
Die Unverträglichkeit äußert sich in der Regel durch Magen-Darm-Beschwerden. Wenn Sie an einer Laktoseintoleranz (Laktose-Unverträglichkeit) leiden, fehlt oder mangelt es Ihrem Körper an dem Enzym Laktase: Der Milchzucker Laktose wird im Dünndarm nicht gespalten und wandert in den Dickdarm.
Die im Dickdarm ansässigen Bakterien fallen über die Laktose her, die ihnen als Nahrung dient [2]. Die Bakterien bilden kurzkettige Fettsäuren sowie Gase, unter anderem große Mengen Kohlendioxid, Methan und Wasserstoff. Das Kohlendioxid bläht unseren Magen auf, Methan verschlechtert den Atem (Mundgeruch) und die Fettsäuren können zu Durchfällen führen [1].
Eine Laktoseintoleranz heißt aber nicht, dass schon geringe Mengen Laktose zu Beschwerden führen muss – die meisten Menschen mit einer Laktoseintoleranz können bis zu 15 Gramm Laktose am Tag vertragen. Das entspricht einem Glas Milch und einer Portion Joghurt.
Wussten Sie schon, dass im Norden Europas weniger Menschen laktoseintolerant sind als im Süden [1]?
Was ist der Unterschied zwischen Laktoseintoleranz und Milchallergie?
Laktoseintoleranz und Milchallergie haben unterschiedliche Auslöser und Symptome [7]:
|
Laktoseintoleranz |
Milchallergie |
Art |
Unverträglichkeit |
Lebensmittelallergie |
Auslöser der Symptome |
Laktose (Milchzucker) |
Milchproteine: Casein, Molke |
Ursache |
Enzym-Mangel (Laktase) |
Immunreaktion (Bildung von Antikörpern) |
Beschwerdebild |
Magen-Darm-Trakt |
Magen-Darm-Trakt, Haut, Atmung |
Laktoseintoleranz – Ursachen
Je älter wir werden, desto weniger Laktase bildet unser Darm – dieses natürliche Phänomen ist in unseren Genen verankert. Man spricht von einem primären Laktase-Mangel oder auch Hypolaktasie. Säuglinge und Kleinkinder bilden genügend Laktase, während sie gestillt werden. Sobald die Familienkost beginnt, nimmt die Laktase-Produktion langsam ab. Erwachsene haben in der Regel häufiger mit einer Laktoseintoleranz zu kämpfen als Kinder [3, 8].
Erkrankungen, die die Dünndarmschleimhaut angreifen, können die Bildung von Laktose reduzieren (sekundärer Laktase-Mangel). Dazu zählen Zöliakie, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn [3, 8]. Auch Kinder haben ein erhöhtes Risiko, eine Laktoseintoleranz zu entwickeln, wenn sie an Magen-Darm-Krankheiten leiden [9].
In seltenen Fällen kann ein Laktase-Mangel angeboren sein (kongenitaler Laktase-Mangel). Wird diese Störung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, können Wachstumsprobleme auftreten [3, 8].
Welche Symptome treten bei einer Laktoseintoleranz auf?
Beschwerden zeigen sich oft innerhalb von 30 Minuten oder erst nach einigen Stunden, nachdem Sie etwas Laktosehaltiges gegessen haben. Wie viel Laktose Sie vertragen, müssen Sie individuell für sich herausfinden. In der Regel vertragen Menschen mit einer Laktoseintoleranz geringe Mengen beschwerdefrei. Folgende Symptome können auftreten [1, 10]:
- Blähungen, Durchfall, Verstopfung
- Bauchkrämpfe
- Übelkeit, Erbrechen
- Kopfschmerzen
Gut zu wissen: Sie müssen nicht unbedingt an einer Laktoseintoleranz leiden, um nach dem Verzehr von Milch und Milchprodukten Magen-Darm-Beschwerden zu spüren. Wenn Sie mehr als 25 Gramm Laktose auf einmal zu sich nehmen (zum Beispiel 500 Milliliter Kuhmilch), obwohl Ihr Körper über ausreichend Laktase verfügt, können diese Beschwerden auch ohne Intoleranz auftreten [10].
Laktoseintoleranz-Test
Kaum macht der Bauch nach einem Glas Milch oder einem Käsebrot Geräusche, denken einige Menschen, dass sie keinen Milchzucker vertragen. Es ist aber besser, wenn Sie diese Lebensmittel nicht aufgrund einer bloßen Vermutung weglassen und so Nährstoffmängel riskieren. Stattdessen können Sie mithilfe eines Laktoseintoleranz-Tests schnell und schmerzfrei eine Antwort bekommen.
Wie läuft ein Laktoseintoleranz-Test ab?
Der H2-Atemtest ist das Goldstandardverfahren für die Diagnose einer Laktoseintoleranz. Für einen Laktoseintoleranz-Test nehmen Sie eine laktosehaltige Lösung zu sich und geben davor und danach in mehreren Zeitabständen Atemgasproben ab [1, 11].
Ein Labor misst in den Proben die Konzentration von Wasserstoff und Methan in der Atemluft. Beide Gase produziert der Darm bei einer Laktoseintoleranz in großen Mengen nach dem Verzehr von laktosehaltigen Produkten [12].
Beachten Sie, dass die Auswertung einer Atemgasprobe nie voraussagt, wie viel Laktose Sie vertragen. Dies müssen Sie für sich herausfinden!
Therapie der Laktoseintoleranz
Erhalten Sie die Diagnose einer Laktoseintoleranz, heißt es nicht, dass Sie Ihr Leben lang auf Milchprodukte verzichten müssen: Geringe Mengen dürfen auf Ihren Speiseplan! Zudem kann Ihnen die richtige Kombination von Nährstoffen helfen.
Wie behandelt man eine Laktoseintoleranz?
Nach der Diagnose erfolgt eine Ernährungsumstellung, die in drei Phasen abläuft. In der ersten Phase lindern Sie Ihre Symptome. Mit der zweiten Phase finden Sie heraus, wie viel Laktose Sie beschwerdefrei genießen können. Die dritte und letzte Phase dient dazu, festzulegen, wie Sie sich künftig am besten ernähren [13].
1. Phase (Karenzphase)
In dieser Phase meiden Sie laktosehaltige Lebensmittel. Ziel ist es, die Beschwerden weitestgehend zu eliminieren. Es empfiehlt sich, zusätzlich auf Zuckeralkohole wie Sorbit, Xylit, Maltit und Isomalt zu verzichten, da sie ebenfalls Beschwerden auslösen können. Um den Darm zu schonen, raten Ernährungsexpert*innen zu einer verdauungsfreundliche Ernährungsform: der leichten Vollkost. Dabei meiden Sie Hülsenfrüchte, Kohlsorten, frittierte Speisen, Zwiebeln und stark verarbeitete Lebensmittel. Die Karenzphase sollte maximal zwei Wochen andauern.
2. Phase (Testphase)
Anschließend führen Sie in der Testphase laktosehaltige Lebensmittel wieder langsam in Ihre Ernährung ein – beispielsweise können Sie mit 50 Milliliter Milch zu einer Mahlzeit beginnen und die Menge Schritt für Schritt auf 250 Milliliter erhöhen. Ziel ist es, Ihre individuelle Verträglichkeit herauszufinden, um zu erfahren, welche Lebensmittel Sie in welchen Mengen beschwerdefrei genießen können. Sollte es ab einer bestimmten Menge zu Beschwerden kommen, stoppen Sie das Austesten. Mit der richtigen Mahlzeitenzusammenstellung können Sie Ihren Darm zusätzlich schonen. Kombinieren Sie laktosehaltige Lebensmittel mit Ballaststoffen wie Vollkorngetreide, Obst oder Gemüse und gesunden Fettquellen wie Kaltwasserfischen, Pflanzenölen oder Nüssen. Die Laktose wird langsamer in den Dünndarm abgegeben, sodass der Darm nicht so schnell überfordert ist. Die Testphase können Sie sechs Wochen lang durchführen.
3. Phase (Dauerernährung)
Als letztes legen Sie die Dauerernährung fest. Ihr Speiseplan soll langfristig Ihren Bedarf an Nährstoffen decken, ohne Beschwerden zu verursachen. Nach der Testphase wissen Sie ungefähr, wie viel Sie an Milchprodukten problemlos vertragen. Reagieren Sie schon bei kleinsten Mengen, sollten Sie eine laktosefreie Ernährung einhalten. In der Regel vertragen die meisten 10 bis 15 Gramm Laktose, ohne dass Beschwerden auftreten. Müssen Sie auf bestimmte Lebensmittel verzichten müssen, können Sie auf laktosefreie Alternativen umsteigen – beispielsweise auf laktosefreie Milch [1, 14].
Wussten Sie schon? Laut einer Studie der spanischen Fachzeitschrift Nutrition hospitalaria aus dem Jahr 2018 vertragen 99 Prozent aller Laktoseintoleranten fermentierte Milchprodukte wie Kefir und Joghurt, da die darin enthaltenen Milchsäurebakterien die Laktose abbauen [15].
Eine Zusammenfassung wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Zeitschrift nutrients untersuchte, wie es Menschen mit Laktoseintoleranz ergeht, die Laktose nicht vollständig meiden. Das Ergebnis: Sie hatten sogar weniger Beschwerden als diejenigen, die Laktose aus ihrer Ernährung komplett streichen [16].
Welche Lebensmittel enthalten Laktose?
Laktose ist vor allem in Milch und Milchprodukten wie Quark, Käse, Frischkäse, Mozzarella und Joghurt enthalten. Neben der Kuhmilch enthalten Schafs- und Ziegenmilch Laktose und sollten bei einer Intoleranz gemieden werden. Außerdem kann in folgenden Lebensmitteln Laktose stecken:
- Brot, Backwaren
- Fertiggerichte, Instantsuppen, Fertigsaucen, Konserven
- Süßwaren, Müslimischungen
- Wurstwaren
- Margarine, Streichcreme
Welche Lebensmittel enthalten keine Laktose?
Von Natur aus laktosefrei sind in der Regel vegane Ersatzprodukte. Dazu gehören etwa Drinks und Joghurt, die auf pflanzlichen Zutaten wie Soja, Hafer, Mandel, Kokos und Reis basieren.
Im Supermarkt finden Sie mittlerweile zudem zahlreiche speziell hergestellte laktosehaltige Lebensmittel. Diesen Lebensmitteln wurde das Enzym Laktase zugesetzt, sodass die Laktose gespalten wird. Laktosefreie Lebensmittel haben einen süßlicheren Geschmack, da die Zuckermoleküle Glukose und Galaktose in ihrer freien Form vorliegen. Daher enthalten sie meistens auch keine Zuckerzusätze [17].
Da laktosefreie Lebensmittel ultrahocherhitzt werden, enthalten sie im Vergleich zur herkömmlichen Milch sehr geringe Mengen Probiotika, die eine wichtige Rolle in unserer Darmflora spielen. Forschende diskutieren, ob laktosefreie Lebensmittel eventuell nachteilig für unsere Darmflora sind, da Laktose ein wichtiger Nährstoff für Darmbakterien ist.
Auch wenn der Markt für die Herstellung der laktosefreien Produkte derzeit boomt, müssen Sie nicht zwangsläufig alle Milchprodukte durch laktosefreie Varianten ersetzen. Beispielsweise sind einige Käsesorten und auch Butter arm an Laktose. Generell gilt, je härter der Käse ist, desto weniger Laktose enthält er. Zu den laktosearmen Käsesorten zählen:
- Appenzeller
- Emmentaler
- Cheddar
- Bergkäse
- Parmesan
Gut zu wissen: Alle Produkte mit weniger als 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm dürfen als laktosefrei gekennzeichnet werden! Produkte mit der Aufschrift „Kann Spuren von Laktose enthalten“ können Sie verzehren, da der Laktosegehalt sehr gering ist.
Laktase-Tabletten
Fehlt es Ihnen an körpereigener Laktase, können Sie auf Tabletten zurückgreifen, um nicht auf laktosehaltige Produkte verzichten zu müssen. Die Tabletten enthalten Laktase, die aus Bakterien gewonnen wird. Bevor Sie etwas laktosehaltiges essen, nehmen Sie die Tablette ein. Sie müssen für sich individuell herausfinden, wie viele Tabletten Sie einnehmen müssen, damit sie Wirkung zeigen. Aber: Die Einnahme von Laktase-Tabletten sollte kein Dauerzustand sein. Nehmen Sie sie ständig ein, kann das die Restaktivität der körpereigenen Laktase weiter herunterschrauben. Eine mögliche Folge: Sie vertragen Lebensmittel mit Laktose noch schlechter als vor der Testphase [1].
Laktoseintoleranz und Calcium
Es ist eine bekannte Volksweisheit: Milch stärkt die Knochen und hält sie robust. Da ist etwas dran – wegen dem in der Milch enthaltenen Calcium. Es ist unerlässlich für den Aufbau von Knochen und Zähnen, die Muskelbewegung und die Durchblutung. Ein Mangel an Calcium kann Störungen im Knochengewebe wie Osteoporose, Karies und Herzprobleme bewirken.
Calcium steckt sowohl in herkömmlicher als auch in laktosefreier Milch. Als Alternative können Sie auf folgende laktosefreie Calciumquellen zurückgreifen [2, 13]:
- Soja-, Hafer-, Reisdrinks und andere pflanzliche Milchalternativen mit Calciumzusatz
- Brokkoli, Fenchel, Grünkohl
- Mineralwasser
Aktueller Stand der Forschung rund um die Behandlung einer Laktoseintoleranz
Momentan nehmen Forschende den Einfluss der Darmbakterien auf die Therapie einer Laktoseintoleranz genauer unter die Lupe. Dabei liegt der Fokus auf Bakterien, die Laktase bilden und so eine Besserung erzielen könnten [12, 17]. Dazu zählen Bakterien der Gattung Bifidobacterium lactis und Lactobacillus acidophilus [19].
Eine Studie der National Academy of Science of the United States of America aus dem Jahr 2017 untersuchte den Einfluss einer Therapie mit Galactooligosaccharide-Präparaten . Die Präparate beeinflussten die Darmflora so, dass die Studienteilnehmer Laktose besser vertrugen [20].
Auf einen Blick: Laktoseintoleranz
Was ist eine Laktoseintoleranz?
Ohne das Enzym Laktase kann unser Dünndarm den Milchzucker Laktose nicht spalten und verwerten. Stattdessen gelangt Laktose in unseren Dickdarm, wo Bakterien sie zersetzen. Die Folge sind Magen-Darm-Beschwerden.
Was sind die Ursachen einer Laktoseintoleranz?
Es ist natürlich, dass wir mit steigendem Alter weniger Laktose vertragen, da die Laktase-Aktivität ab dem Zeitpunkt des Abstillens allmählich abnimmt. Die Stärke der Unverträglichkeit ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können die Dünndarmschleimhaut verletzen und so die Laktase-Bildung verringern.
Wie teste ich eine Laktoseintoleranz?
Um eine Laktoseintoleranz zu diagnostizieren, empfiehlt sich ein Wasserstoff-Atemtest. Nachdem und kurz bevor Sie eine laktosehaltige Lösung getrunken haben, geben Sie mehrere Atemgasproben ab. Sollten hohe Mengen von Wasserstoff und Methan gemessen werden, besteht die Möglichkeit einer Laktoseintoleranz.
Wie behandelt man eine Laktoseintoleranz?
Verzichten Sie zwei Wochen lang auf laktosehaltige Lebensmittel, damit die Beschwerden nachlassen. Danach führen Sie Milch und Milchprodukte langsam in die Ernährung wieder ein und schauen, welche Mengen Sie beschwerdefrei vertragen. Auf Basis dieses Wissens legen Sie die Dauerernährung fest und planen Ihre Speisen bedarfsdeckend und beschwerdefrei.
Quellen
[1] Y. Deng, B. Misselwitz, N. Dai, und M. Fox, „Lactose Intolerance in Adults: Biological Mechanism and Dietary Management“, Nutrients, Bd. 7, Nr. 9, S. 8020–8035, Sep. 2015, doi: 10.3390/nu7095380.
[2] I. Elmadfa, Ernährungslehre, 3. Aufl. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 2015.
[3] Y. Vandenplas, „Lactose intolerance“, Asia Pac J Clin Nutr, Bd. 24 Suppl 1, S. S9-13, 2015, doi: 10.6133/apjcn.2015.24.s1.02.
[4] N. Silanikove, G. Leitner, und U. Merin, „The Interrelationships between Lactose Intolerance and the Modern Dairy Industry: Global Perspectives in Evolutional and Historical Backgrounds“, Nutrients, Bd. 7, Nr. 9, S. 7312–7331, Aug. 2015, doi: 10.3390/nu7095340.
[5] H. Kasper, Ernährungsmedizin und Diätetik, 12. Aufl. Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2014.
[6] I. Elmadfa, Institut für Ernährungswissenschaften (Wien), Österreich, und Bundesministerium für Gesundheit, Österreichischer Ernährungsbericht 2012. Wien: Bundesministerium für Gesundheit, 2012.
[7] J. Walsh, R. Meyer, N. Shah, J. Quekett, und A. T. Fox, „Differentiating milk allergy (IgE and non-IgE mediated) from lactose intolerance: understanding the underlying mechanisms and presentations“, Br J Gen Pract, Bd. 66, Nr. 649, S. e609–e611, Aug. 2016, doi: 10.3399/bjgp16X686521.
[8] J. L. Rosado, „[Lactose intolerance]“, Gac Med Mex, Bd. 152 Suppl 1, S. 67–73, Sep. 2016.
[9] K. Pawłowska, W. Umławska, und B. Iwańczak, „Prevalence of Lactose Malabsorption and Lactose Intolerance in Pediatric Patients with Selected Gastrointestinal Diseases“, Adv Clin Exp Med, Bd. 24, Nr. 5, S. 863–871, Okt. 2015, doi: 10.17219/acem/26337.
[10] W. Lukito, S. G. Malik, I. S. Surono, und M. L. Wahlqvist, „From ‚lactose intolerance‘ to ‚lactose nutrition‘“, Asia Pac J Clin Nutr, Bd. 24 Suppl 1, S. S1-8, 2015, doi: 10.6133/apjcn.2015.24.s1.01.
[11] A. Rezaie u. a., „Hydrogen and Methane-Based Breath Testing in Gastrointestinal Disorders: The North American Consensus“, Am J Gastroenterol, Bd. 112, Nr. 5, S. 775–784, Mai 2017, doi: 10.1038/ajg.2017.46.
[12] E. Houben, V. De Preter, J. Billen, M. Van Ranst, und K. Verbeke, „Additional Value of CH4 Measurement in a Combined 13C/H2 Lactose Malabsorption Breath Test: A Retrospective Analysis“, Nutrients, Bd. 7, Nr. 9, S. 7469–7485, Sep. 2015, doi: 10.3390/nu7095348.
[13] A. Szilagyi und N. Ishayek, „Lactose Intolerance, Dairy Avoidance, and Treatment Options“, Nutrients, Bd. 10, Nr. 12, Dez. 2018, doi: 10.3390/nu10121994.
[14] S. H. Park u. a., „[Efficacy of Lactose-free Milk in Korean Adults with Lactose Intolerance]“, Korean J Gastroenterol, Bd. 67, Nr. 1, S. 22–27, Jan. 2016, doi: 10.4166/kjg.2016.67.1.22.
[15] R. Saborido und R. Leis, „[Yogurt and dietary recommendations for lactose intolerance]“, Nutr Hosp, Bd. 35, Nr. Spec No6, S. 45–48, Sep. 2018, doi: 10.20960/nh.2287.
[16] A. Szilagyi, „Adaptation to Lactose in Lactase Non Persistent People: Effects on Intolerance and the Relationship between Dairy Food Consumption and Evalution of Diseases“, Nutrients, Bd. 7, Nr. 8, S. 6751–6779, Aug. 2015, doi: 10.3390/nu7085309.
[17] P. J. T. Dekker, D. Koenders, und M. J. Bruins, „Lactose-Free Dairy Products: Market Developments, Production, Nutrition and Health Benefits“, Nutrients, Bd. 11, Nr. 3, März 2019, doi: 10.3390/nu11030551.
[18] J. W. Arnold, J. B. Simpson, J. Roach, J. M. Bruno-Barcena, und M. A. Azcarate-Peril, „Prebiotics for Lactose Intolerance: Variability in Galacto-Oligosaccharide Utilization by Intestinal Lactobacillus rhamnosus“, Nutrients, Bd. 10, Nr. 10, Okt. 2018, doi: 10.3390/nu10101517.
[19] F. Fassio, M. S. Facioni, und F. Guagnini, „Lactose Maldigestion, Malabsorption, and Intolerance: A Comprehensive Review with a Focus on Current Management and Future Perspectives“, Nutrients, Bd. 10, Nr. 11, Nov. 2018, doi: 10.3390/nu10111599.
[20] M. A. Azcarate-Peril u. a., „Impact of short-chain galactooligosaccharides on the gut microbiome of lactose-intolerant individuals“, Proc Natl Acad Sci U S A, Bd. 114, Nr. 3, S. E367–E375, Jan. 2017, doi: 10.1073/pnas.1606722113.